Solidarisch Handeln- Gedanken zur Corona-Krise

SZ, 2.April 2020

Solidarisch Handeln damit Orte der Begegnung in unserer Stadt bestehen bleiben

Wir Menschen sind  soziale Wesen und brauchen für unser Wohlergehen ein Gegenüber.

In Tagen der Corona-Krise wird sehr deutlich, wieviel Sozialkontakte wir im Alltag haben, ohne dass es uns immer bewusst ist. Das ist der Kontakt mit der Bäckereifachverkäuferin, vielleicht sogar nur die Bestellung einer Butterbrezel. Betrachten wir diesen kurzen Moment genauer, stellen wir fest, dass es neben den gesprochenen Worten noch viel mehr an  Austausch gibt. Das Lächeln der Verkäuferin, der Duft in der Bäckerei, die gegenseitige Sympathie zwischen der Verkäuferin und mir und vielleicht unterhalten wir uns noch über das banale Thema „Wetter“.  Der Einzelhandel vor Ort ist nicht nur die Versorgung mit Waren, sondern auch eine Möglichkeit mit Menschen in Austausch zu gehen.

Zur Zeit erkennen wir, dass genau dieser Austausch nicht über die digitalen Medien geht, auch wenn wir uns über diese Medien verständigen und  uns weiterhin mit allen möglichen Konsumgüter aus aller Welt versorgen können.

Wir müssen uns bewusst sein, dass der Einzelhandel und die  Gastronomie wohnortnahe Arbeitsplätze bietet, Orte der Begegnungen sind, Veranstaltungen in der Stadt organisieren und gestalten und Vereine unterstützen. Das betrifft auch alle anderen Unternehmer in einem Ort. Es ist immer von einem Geben und Nehmen geprägt. 

Deshalb sollten wir uns bereits während der Krise Gedanken machen, wie wir danach unseren sozialen Alltag gestalten wollen.  Ich denke, dass uns die Wohnortnahe Infrastruktur mit den Geschäften wichtig sein muss, damit wir danach weiterhin in Aulendorf ein so umfangreiches Angebot haben.

Die meisten Einzelhändler in Aulendorf bieten einen Bestell- und Lieferservice. Auch wenn ich nun gezwungen bin, über Bestellung einzukaufen, weiß ich in dem Fall doch, wer meine Ware einpackt und liefert. Und wenn ich die Bestellung telefonisch aufgebe, weiß ich, dass auch noch Zeit für ein kleines „Schwätzle“ ist.

In diesem Sinne wünsche ich nun alle eine gesunde Zeit und trotz allem schöne Momente miteinander.

Elisabeth Heiß

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