Gedanken zur Corona-Krise

SZ,4.April 2020

Coronapandemie, eine Herausforderung mit Chancen

Es ist schon erschreckend, wie ein kleiner Virus derzeit die Welt in Atem hält.

Menschen müssen zuhause bleiben, Urlauber werden zurückgeholt, der Straßenverkehr hat sich minimiert, öffentliche Verkehrsmittel takten weniger, Geschäfte und Gastronomie bleiben geschlossen und die Wirtschaft hat ihre Produktion drastisch zurückgefahren. Die Regierungen versuchen mit schwindelerregenden Summen an Fördergelder die Wirtschaft zu retten.

Dachten wir doch in den vergangenen Jahren, dass unser Wohlstand gesichert ist. Und nun müssen wir erkennen, dass dieser nur an einem sehr dünnen Faden hängt,  der nun zu reißen droht. Nicht durch Verschulden anderer wie Krieg und Terror. Nein ein kleiner Virus ist der Übeltäter. Er bringt Unsicherheit und Existenzängste hervor, dies zeigt sich deutlich an den Hamstereinkäufen.

Jede Krise hat zwei Seiten. Krisen bedeuten nichts anderes als Wendepunkte in einem System. Wir können diese bitteren Erfahrungen, die wir aufgrund der Pandemie machen, Sinnstiftend nutzen.

Wir sollten uns jetzt nicht verunsichern lassen und die anderen wichtigen Themen, die unsere Existenz auf lange Sicht gefährden außer Acht  lassen. Vielmehr können wir in der Zeit, die wir durch die Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben erfahren, uns Gedanken darüber machen, wie wir künftig weitermachen möchten.

Geht es noch darum, immer schneller und mehr zu erwirtschaften?

Brauche ich das große und schnelle Auto, inwieweit kann ein Carsharing sinnvoll sein, bzw. bei welchen Fahrten kann ich ganz auf das Auto verzichten?

Billigflüge und Kreuzfahrten bringen uns zwar in wunderschöne Gegenden der Erde, doch stellt man sich kaum die Frage, was das für die Länder und die Umwelt bedeutet. Nicht nur der CO2 Ausstoß hinterlässt Spuren, auch die Bebauungen durch die Tourismusbranche zerstört wichtigen Naturraum in den Ländern.

Dieser kleine aber mächtige Virus hat weitgehend unserem Konsumverhalten vorerst eine Grenze gesetzt. Beginnen wir doch unser Konsumverhalten und unser Wirtschaftssystem neu zu denken.

Dafür braucht es Ideen und wir müssen in uns Bilder und Vorstellungen dazu entwickeln.

Es gibt genügend  Beispiele, die bereits seit einigen Jahren einen anderen Weg eingeschlagen haben, und zeigen, dass es mit weniger aber doch ausreichender Versorgung geht. Durch Austausch und Vertrauen in Veränderungen können wir mit dem Wissen und Erfahrungen älterer Generationen und den Ideen und der Energie der jungen Generation damit beginnen.

Wir werden die Pandemie mit Sicherheit überstehen, doch müssen wir uns immer mehr an Pandemieen und Wetterextreme , wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme gewöhnen. Und diese Katastrophen die der Erderwärmung geschuldet sind, werden ebenfalls die Wirtschaft und der  Gesellschaft viel Geld kosten. Die Politik ist gefordert künftig umzudenken, denn es macht keinen Sinn  Systeme ständig mit  Finanzspritzen zu füllen, die langfristig aber das System zerstören. Vielmehr ist es jetzt an der Zeit die Unternehmer und Projekte zu unterstützen, die die Probleme erkennen und bereit sind neue Lösungen umzusetzen. Dies in allen wirtschaftlichen Bereichen.

Alle sind gefordert beim Umdenken, Politik, Wirtschaft und Konsumenten. Denn wir sind in allem immer miteinander verwoben, dies wird in diesen Tagen sehr deutlich.

Christine Vogt, Elisabeth Heiß

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